Trophäenjagd

Allein in Afrika erlegen jährlich etwa 18.000 Großwildjäger*innen aus dem Ausland mehr als 100.000 Tiere. Jäger aus den USA, Spanien und Deutschland sind Spitzenreiter des Jagdtourismus und tragen damit zu einer deutlichen Reduzierung der Tierwelt bei, was speziell bei bedrohten Arten wie Elefant, Nashorn, Giraffe oder Großkatzen fatale Folgen für die jeweilige Population und das gesamte Ökosystem haben kann.

Großwildjagden werden meist ganz legal über spezialisierte Reiseveranstalter angeboten. Eine 14-tägige Großwildjagd kostet etwa 20.000 €. Für den Abschuss seltener Arten werden noch ein paar tausend Euro extra berechnet. Auf speziellen Jagdmessen und im Internet werden diese Angebote ganz legal feilgeboten.

Nach dem Abschuss durch den oder die Trophäenjäger*in wird das Tier von angeheuerten Locals verarbeitet. Die Trophäe, meist der Kopf, in einigen Fällen auch das gesamte Tier, wird ausgenommen und präpariert – aber nicht bevor der oder die Trophäenjäger*in stolze Beweisfotos mit dem zuvor getöteten Tier schießt.

Die EU-Gesetzgebung besagt, dass EU-Mitgliedstaaten Einfuhrgenehmigungen nur dann erlauben dürfen, wenn die Jagd nachhaltig und legal ist. Bei streng geschützten Arten besteht sogar eine Nachweispflicht, dass mit der Jagd ein Beitrag zum Schutz der bejagten Art geleistet wurde. Faktisch werden solche Nachweise nicht geliefert. Und trotzdem werden jedes Jahr allein in der EU über 600 (2017) Genehmigungen zur Einfuhr von Trophäen erteilt – und das, obwohl die negativen Auswirkungen und ein unzureichendes Management der Trophäenjagd in vielen Staaten Afrikas ausreichend belegt sind.

Immer wieder wird das Argument angeführt, dass Trophäenjagd zum Schutz der Natur und der jeweiligen Art beitrage. Das Geld, das die Jäger bezahlen, werde für den Artenschutz und die Unterstützung der örtlichen Communities verwendet. Trophäenjäger*innen stellen sich auf diese Weise als edle Artenschützer dar, doch das Gegenteil ist der Fall. Sie sind in hohem Maße für den Rückgang vielerlei Arten verantwortlich. Denn von den Zahlungen profitieren vor allem die Jagdveranstalter. Nur ein Bruchteil der Gelder landet in Händen der lokalen Bevölkerung. Und dies auch nur dann, wenn die Jagd auf öffentlichem Grund stattfindet. Wenn aber, wie so häufig der Fall, die Jagd auf Privatländereien der Jagdanbieter stattfindet, wandert das Geld komplett in die Taschen der Veranstalter, die lokale Bevölkerung geht leer aus. Deswegen verwundert es auch wenig, dass laut einer Studie der IUCN  der Nutzen von Trophäenjagden für die lokalen Communities bedeutungslos ist und keinen Beitrag zum Rückgang von Wilderei und für den lokalen Naturschutz beitragen kann.

Was wir tun

Protecting Wildlife setzt sich auf politischer Ebene dafür ein, dass ein EU-weites und ausnahmsloses Einfuhrverbot von Jagdtrophäen eingeführt und umgesetzt wird.

Außerdem unternehmen wir höchste Anstrengungen, Reiseveranstalter von einem Angebot zu überzeugen, das frei von der Ausbeutung bedrohter Wildtiere ist.

Wir setzen uns dafür ein, dass Anbieter von Trophäenjagden in Deutschland keine Möglichkeiten bekommen, ihre grausamen Angebote zu offerieren, wie es etwa auf diversen Jagdmessen der Fall ist.

Unsere Ortsgruppen organisieren Demos, Kundgebungen und Aktionen, um Menschen auf die Sinnlosigkeit und das außer Kontrolle geratene Ausmaß der Großwildjagden aufmerksam zu machen.

Durch Aufklärungskampagnen erzeugen wir gesellschaftlichen Druck auf Politik und Jagdanbieter, um der Trophäenjagd die rote Karte zu zeigen und ein für alle Mal zu beenden.